Beispiel-GDI

In diesem Kapitel werden wir eine exemplarische GDI bestehend aus den folgenden Komponenten aufbauen:

• PostGIS Datenbank zur Persistierung der Geodaten.
• GeoServer zur Veröffentlichung der Geodaten über OGC-Dienste.
• OpenLayers Applikation zur Anzeige der Geodaten über den Browser.

Zielarchitektur der GDI

Vorarbeiten

• Legen Sie - z.B. im Verzeichnis /home/user/ - ein neues Verzeichnis docker-gdi an. In diesem Verzeichnis werden alle notwendigen Dateien abgelegt.
• Laden Sie das Archiv materials.zip herunter (z.B. nach /home/user/Downloads) und entpacken Sie dieses. In dem Archiv befinden sich einige Dateien, die wir später benötigen werden.

Aufgaben

PostGIS-Service

• Legen Sie eine neue Datei namens docker-compose.yml in einem beliebigen Verzeichnis an.
• Fügen Sie dieser Datei einen neuen Service fossgis-postgis basierend auf dem postgis/postgis Image in Version 16-3.4-alpine hinzu.
  • Achten Sie beim Anlegen des Services auf das korrekte Weiterleiten des internen Ports (5432) auf den Host (5433) und legen Sie einen User mit den Zugangsdaten fossgis:fossgis an.
  • Mounten Sie das Datenverzeichnis der Datenbank (/var/lib/postgresql/data) auf das Hostsystem.
  • Setzen Sie die folgenden Umgebungsvariablen:
    • POSTGRES_USER: fossgis
    • POSTGRES_PASSWORD: fossgis
• Starten Sie den Service (über docker compose up).
• Importieren Sie die weltweiten Landesgrenzen (siehe countries.sql aus der materials.zip) in die Datenbank.
  • Hierzu können Sie z.B. pgAdmin verwenden (Datenbank fossgis).
  • Alternativ kann der folgende Terminal-Befehl verwendet werden: psql -U fossgis -h localhost -p 5433 -d fossgis -f countries.sql

GeoServer-Service

• Erweitern Sie die docker-compose.yml durch den Service fossgis-geoserver und nutzen Sie dabei das docker.osgeo.org/geoserver:2.24.2 Image.
  • Achten Sie auch hier auf das korrekte Mappen des internen Ports (8080) auf den Host (8080).
  • Mounten Sie das Datenverzeichnis des GeoServers (/opt/geoserver_data) auf das Hostsystem.
  • Bestimmen Sie zusätzlich die Startreihenfolge der Services mittels depends_on:
    1. fossgis-postgis
• Stoppen Sie, falls noch nicht geschehen den bisherigen Service und starten Sie das compose Netzwerk neu.
• Öffnen Sie den GeoServer über die Adresse http://localhost:8080/geoserver im Browser. Nutzen Sie als Anmeldedaten admin:geoserver.
• Legen Sie einen neuen Arbeitsbereich FOSSGIS an.
• Legen Sie einen neuen Datenspeicher POSTGIS an und nutzen Sie dabei die folgenden Verbindungsparameter:
  • Host: fossgis-postgis
  • Port: 5432
  • Database: fossgis
  • Schema: public
  • User: fossgis
  • Password: fossgis
• Legen Sie anschließend einen neuen Layer COUNTRIES auf Basis des Datenspeichers POSTGIS und der Tabelle countries an.
• Optional: Nutzen Sie den Stil countries.sld aus der materials.zip und weisen Sie diesen dem Layer zu.

nginx-Service (OpenLayers Anwendung)

• Erstellen Sie auf Ebene der docker-compose.yml ein neues Verzeichnis fossgis-nginx und dort eine neue Datei Dockerfile.
• Legen Sie das client-Verzeichnis sowie die default.conf aus der materials.zip neben der Dockerfile ab.
• Öffnen Sie die Dockerfile und:
  • Wählen Sie als Basisimage die aktuelle Version des offiziellen nginx Images aus.
  • Kopieren Sie die Konfigurationsdatei default.conf in das Image und wählen Sie als Zielpfad /etc/nginx/conf.d/default.conf.
  • Kopieren Sie den Inhalt des entpackten Client-Archivs client in das Image und wählen Sie als Zielpfad /etc/nginx/html.
  • Geben Sie den Port (80) des nginx-Prozesses in der Dockerfile an.
• Fügen Sie der docker-compose.yml einen neuen Service fossgis-nginx hinzu.
  • Veröffentlichen Sie den Service-Port 80 auf dem Host-Port 8000 und wählen Sie als Build-Context die zuvor erstellte Dockerfile.
  • Achten Sie bei der Startreihenfolge darauf, dass der nginx Service zuletzt gestartet wird.
• Starten Sie anschließend alle Services neu und öffnen Sie http://localhost:8000 im Browser.

Startansicht des Kartenclients

Musterlösung

Eine Musterlösung für die Beispiel-GDI finden Sie hier.